»Gibt es eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?«

Charles Dickens

Essays


Lebensenergie



Lass los, werde frei und lass Dich fallen in die Ursprünglichkeit und Kraft, die uns umgibt.

Schau Dich um und Du wirst die unendliche Bandbreite sehen, wie sich die Lebenskraft manifestiert.
Diese Kraft lebt in Dir, in Deinem Nächsten, in allem um Dich herum. In dem einen mehr und in dem anderen weniger. Sie fließt durch Dich, nährt Dich und gibt denen Kraft, die sich ihr bedingungslos hingeben.
Sie durchwirkt alles, ist allgegenwärtig und immerwährend.
Doch entfernen wir uns immer mehr von diesem Lebensquell.

Wir werden krank.

Die Symptome dieser Krankheit sind so mannigfaltig, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. Der eine leidet unter einer physischen und ein anderer unter einer psychischen Krankheit. Wieder ein anderer scheint normal und wird, von dem einen oder anderen, als ein Musterbeispiel eines gesunden oder fröhlichen Menschen angesehen, fühlt sich aber tatsächlich leer, müde und unausgeglichen.

Sie zerstören sich selbst systematisch, indem sie sich vor der Lebensenergie verschließen. Ja es scheint so, als ob sie diesen Quell nicht mehr wahrnehmen wollen bzw. können. Sie hören nicht mehr hin, selbst wenn der Heilland mit ihnen spricht. Sie sind blind und erkennen nicht die wirklich guten Taten. Ja, sie beginnen sogar diejenigen zu verfolgen und zu mißachten, die ihnen die Augen öffnen wollen.

Und warum?

Woran mag es liegen, daß so viele Menschen verzweifelt sind und hilflos dem, wie sie sagen, ,harten' Leben ausgeliefert sind?

Weil keiner den Schmerz, der durch die (Selbst-)Erkenntnis offenbart wird, zulassen möchte. Sie haben Angst sich selbst zu verlieren und merken dabei nicht, daß sie sich auf dem besten Wege befinden, sich selbst zu zerstören.

Es gibt viele Lösungen zu diesem Problem und selbst der falsche Weg führt letztendlich über Steine, Qualen, Zweifel und Erniedrigungen zum Ziel.

Doch warum sollten wir uns so vielen Prüfungen freiwillig aussetzen, wenn es doch einen einfacheren Weg gibt, der sich jedoch hinter unseren Ängsten verbirgt.

Selbsterkenntnis tut zwar weh, verhält sich aber wie ein Pflaster, das man schnell entfernt. Ein kurzer Ruck und Schmerz und die Pein ist vorüber.

Gib dir selbst einen Ruck!

Die Überwindung ist bei beiden, Selbsterkenntnis und Pflaster, umso höher, umso größer wir uns den zukünftigen Schmerz vorstellen. Dieser Vorstellung wird dann umso mehr Aufmerksamkeit geschenkt, je weniger Erfahrung wir im Umgang mit dieser haben. Dieser Teufelskreis hindert uns daran, endlich etwas zu tun, da wir durch Selbstzweifel uns nicht stark genug fühlen, die Situation zu meistern.

Was also tun? Wie entkommt man dieser Tretmühle?

Werde sensibel für das Wesentliche!

,Sensibel' bedeutet, wachsam bis in die kleinste Haarspitze zu sein. Sich dem Leben hinzugeben und es einfach geschehen zu lassen.

Das ist Genuß, die Realität.

Sich irgendwelchen Gedanken, Wünschen, Verlockungen hinzugeben, ist Fiktion, Selbstbeweihräucherung, Lüge, Hirngespinst, eben IRREalität.

'Wesentlich' bedeutet, sich dem Wesen einer Situation, Sache, Person... zuzuwenden. Wesen kommt von Sein und mit Sein meint man den Kern, die Wurzel, den Quell einer Realität (einer Person, Sache, Situation,...).

Es ist der Punkt aus dem ein Wesen sich begreift und auch darstellt. Dieser Standpunkt ist sogleich der Mittelpunkt eines kompletten Seins-Universum.

Wir vertreten unseren Standpunkt und meinen damit die Welt, die Realität um uns herum, betrachtet von unserem Punkt, an dem wir zur Zeit stehen, sowohl körperlich als auch geistig-seelisch.

Bauen wir eine Beziehung zu einem Wesen auf, so richten wir idealerweise unsere Aufmerksamkeit auf dessen Zentrum, d.h. Standpunkt.

Es wird ein Bezug von dessen Standpunkt zum eigenen Standpunkt aufgebaut. Der Zug wird umso größer, je mehr wir uns dem Mittelpunkt unseres Gegenüber öffnen (sensibel werden).

Dies geschieht durch Konzentration auf das Wesen (Seins-Zentrum). Je mehr wir uns, mit all unseren Eigenschaften, wie z.B. Gedanken, Gefühlen... konzentrieren, d.h. öffnen, umso stärker wird der Zug zwischen beiden Wahrheiten.

In dem Moment wo wir unseren Standpunkt mit dem des anderen in Deckung / Übereinstimmung gebracht haben, verstehen wir, weil wir nun den Standpunkt des anderen innehaben.

Seine Welt, Wahrheit, Realität wird nun offenbar.

Was nützt es uns aber, wenn wir eine Beziehung aufbauen, d.h. uns auf das Wesen, den Kern unseres Gegenüber fixieren, wenn wir dies nicht aufrichtig aus unseren Standpunkt, Mittelpunkt, d.h. unserer Wahrhaftigkeit heraus tun.

Es entsteht Mißstimmung.

Ehrliche Kommunikation, ehrlicher Austausch muß stimmig, gut gestimmt sein.

Je sensibler, ehrlicher wir aus uns heraus handeln, umso mehr wird der Bezugspunkt, unser Gegenüber, preisgeben und umso kürzer die Zeit der Offenbahrung.

Die kürzeste Zeit tritt bei beidseitiger Wahrhaftigkeit auf.

Man sagt hierzu Liebe.

Je stärker wir das Prinzip Liebe leben, umso intensiver wird die Kommunikation durch sie mit dem Leben.

Je länger ich so lebe, umso wacher und bewußter nehme ich die Wahrhaftigkeit wahr. Obwohl ich nichts mehr denke, fühle und bin, bin ich doch durchtränkt von allem um mich herum. Ich nehme im Augenblick wahr, sehe mit meinem Herz und fühle mit meinen Augen. Es fließt durch mich, weil ich gelernt habe, innezuhalten und zuzuhören.

Ich nehme nicht mehr, sondern bekomme.

So wie ein Raubtier nur seinen innersten Zweck erfüllt. Bis in die letzte Zelle Tiger. Er ist auf der Jagd, ja er wird zur Jagd selbst. Er denkt nicht darüber nach, was kommen könnte, ob er Hunger leiden muß, seine Beute verfehlen würde. Nein, er ist so tief konzentriert, daß er kontemplativ eins wird mit seiner Natur. Er ist sensibel für alles um ihn herum, seine Muskeln gespannt, aufs äußerste bereit zu handeln.

Den Augenblick als solchen zu erleben, ein Gespür für die Situation zu bekommen und zwar im Moment wachsam sein, das ist das Elexier, das er, der Edelste unter allen, atmet. Er lebt im und für den Moment.

Wer so intensiv lebt, hat die Ewigkeit geschmeckt.

Wahrlich, der Schlüssel ist die Liebe.

Und Liebe ist mannigfaltig, immerwährend und allwissend.

Fang an und betrachte Dich selbst durch die Augen der Liebe. Verzeih Dir und beginne nach vorne zu schauen.

Fürchte Dich nicht.

Geh diesen Weg.

Er ist Deine wahre Natur.

Verstehe die Liebe.

Beginn den wahren Odem zu atmen, den Atem Deines Vaters.